HORMONE
PRIMÄRER HYPERPARATHYREOIDISMUS (HPT)
Eine Überfunktion der Nebenschilddrüse (HPT) ist die häufigste Ursache einer zufällig entdeckten Erhöhung des Calciumspiegels (Hypercalcämie).
Nach Diabetes mellitus und Schilddrüsenerkrankungen ist er die häufigste Hormonstörung (bei Frauen ab 50 Jahren: bei jeder 1000. Frau).
Die vermehrte Produktion von Parathormon (Nebenschilddrüsenhormon) in der Nebenschilddrüse führt zu einem erhöhten Calciumspiegel im Blut (Normalwerte Calcium: 2,2 bis 2,6 mmol/l).
Die vier Nebenschilddrüsen befinden sich auf der Rückseite der beiden Schilddrüsenlappen (2 links, 2 rechts).
Bei einem pHPT findet sich bei etwa 90 % der Patienten ein vergrößertes Nebenschilddrüsenadenom (gutartiger Nebenschilddrüsentumor).
Durch eine Ultraschalluntersuchung, oft in Kombination mit einem Nebenschilddrüsenszintigramm (MIBI-Szintigramm), findet der erfahrene Endokrinologe bei ca. 80% der Patienten das Nebenschilddrüsenadenom.
Ausgangspunkt der weiterführenden Diagnostik ist ein erhöhter Calciumspiegel im Blut (größer als 2,6 mmol/l). Der Spezialist führt neben dem Ultraschall und dem Nebenschilddrüsenszintigramm weiterführende Laboruntersuchungen durch:
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Parathormon, Calcium, anorganisches Phosphat, alkalische Phosphatase, Kreatinin, Vitamin D, Knochenabbaumarker, Calciumausscheidung im Urin.
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Ergänzend sollte eine Knochendichtemessung wegen der Frage einer Osteoporose durchgeführt werden.
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Bei Nachweis eines erhöhten Calciumspiegels und eines erhöhten Parathormon-Wertes im Blut, begleitet von einem erniedrigten oder niedrig normalen Phosphat-Wert kann der pHPT i. d. R. als gesichert gelten.
Folgen eines pHPT
Relativ häufig entstehen calciumhaltige Nierensteine und eine Osteoporose. Hohe CalciumSpiegel können zu schweren Herzrhythmusstörungen führen. Eine Operation ist daher bei Calcium-Werten über 2,70umol/l erforderlich.